Vom Rosenfest
zum Backfischfest
Nibelungenrezeption in Worms

Ein Dia-Vortrag von Eichfelder

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Nibelungenfestspiele Worms, Foto: R. Uhrig ..



Die Nibelungen-Aktivitäten ab 1996

Fünfzig Jahre nach dem Ende des Nazi-Regims ist man wieder in der Lage mit dem Nibelungenstoff umzugehen, der dunkle Schatten des Missbrauchs und der "Nibelungentreue" wird immer mit dem Lied verbunden sein ... und es ist auch wichtig, dass dies nie vergessen wird, nur darf man deshalb natürlich nicht ein Epos verdammen, welches weit über diese Geschichte hinaus geht.

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1996 stellten Bettina Musall und Mario Adorf ein neues Festspiel-Konzept für Worms vor, doch es sollte noch weitere sechs Jahre dauern, bis eine moderne und zeitgemäße Ausarbeitung des Nibelungenliedes schließlich 2002 vor dem Wormser Dom uraufgeführt werden konnte.

Foto: Rudolf Uhrig



Ich wusste damals übrigens nichts davon, als ich im fernen Portugal einen Nibelungen-Zyklus entwarf, den ich dann 1998 in diesen heiligen Hallen (Andreasstift, Museum der Stadt Worms) präsentieren durfte.
Im gleichen Jahr wurde die Nibelungenlied-Gesellschaft gegründet, die u.a. auch diese Vortragsreihe organisiert.

Foto: Rolf Ochßner

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Das Jahr 2000 wurde zum Nibelungenjahr ausgerufen, es gab einen Nibelungenzug vom Odenwald nach Worms, einen Mittelaltermarkt am Dom und ... das sehen Sie hier im Bild ... einen historischen Teil beim Backfischfest-Umzug.

Foto: Alessandro Balzarin



2001 wurde schließlich das sehr umstrittene Nibelungen-Museum eröffnet, doch trotz gespaltener Meinung zu dem Museum wuchs die Begeisterung der Bevölkerung zu dem Nibelungen-Thema.

Foto: Nibelungenmuseum, Archiv Zooey Braun

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Es entsteht das Spectaculum und die Wormser verlieben sich ins Mittelalter.
Bereits im zweiten Jahr expandiert das Mittelalter-Fest derart, dass die Veranstaltung ins Wormser Wäldchen verlegt werden muss, ... übrigens an den Ort, den Konrad Fischer 100 Jahre zuvor für den Rosengarten auserwählt hatte.

Foto: Rudolf Uhrig





Die Nibelungen-Festspiele ab 2002



2002 war es dann endlich soweit:

Moritz Rinke hatte das Stück geschrieben und Mario Adorf unter der Regie von Dieter Wedel die Rüstung Hagens angelegt, die ersten Festspiele starteten.

Foto: Rudolf Uhrig

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2003 übernahm Dieter Wedel die Intendanz, es kam zu Streitigkeiten und Adorf ging, für ihn kam Manfred Zapatka, hier zusammen mit Maria Schrader als Kriemhild.

Foto: Rudolf Uhrig


Ebenfalls 2003 wurde mit dem Siegfriedgrab auch das erste einer Reihe von Nibelungen-Denkmälern eingeweiht.

Foto: Rudolf Uhrig

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Nun sind wir im dritten Jahr der Festspiele und ich bin gespannt wie viele Jahre noch folgen werden. Doch selbst, wenn die Kosten der Inszenierung die Stadt irgendwann wieder zur Aufgabe der Aufführungen zwingen sollten, können wir sicher sein, dass hier immer wieder Festspiele stattfinden werden, das hat uns die Geschichte gezeigt.

Foto: Rudolf Uhrig