DICHTUNG
UND MUSIK
DER STAUFERZEIT

Wissenschaftliches Symposion


12. bis 14. November 2010
Rathaus, Worms


Grußwort


Der Wormser Dom in seiner heutigen Baugestalt ist ein Stauferdom (1181), das Nibelungenlied ist das große Epos der Stauferzeit (um 1200) und die Stauferkaiser von Barbarossa bis zu Friedrich II. haben in Worms zahlreiche Reichstage abgehalten. Barbarossas Chronist Otto von Freising schrieb in den Gesta Friderici : "Dieses Gebiet nämlich, das der hochberühmte Rhein, einer der drei bedeutendsten Ströme Europas, durchschneidet, ist reich an Getreide und Wein und bietet eine Fülle von jagdbarem Wild und Fisch und kann daher die Fürsten, wenn sie sich jenseits der Alpen aufhalten, am längsten versorgen."

Ein besonderes Ereignis für die Stadt war die Heirat Friedrich II. (1194–1250) mit Isabella von Anjou-Plantagenet. Sie war die Tochter von König Johann Ohneland und somit die Nichte von Richard Löwenherz. In einer zeitgenössischen Chronik heißt es: "Er aber fuhr, wie es der kaiserlichen Majestät geziemt, in großer Pracht und Herrlichkeit einher, mit vielen Wagen, beladen mit Gold und Silber, Batist und Purpur, Edelsteinen und kostbaren Geräten, mit vielen Tieren, nämlich Kamelen und Dromedaren, geführt von Sarazenen, die verschiedener Künste kundig waren, schließlich Affen und Leoparden, geführt von Äthiopiern, die sein Geld und seine Schätze bewachten."

Ob bei den Nibelungen-Festspielen, im Nibelungenmuseum, beim mittelalterlichen Spectaculum oder beim Nibelungenzug – die Stadt Worms inszeniert ihre staufische Geschichte alljährlich mit gut besuchten Veranstaltungen. Da lag es nahe, sich im Stauferjahr 2010/2011 mit den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen zu vernetzen, die mit "Die Staufer und Italien" eine große überregionale Ausstellung zeigen. Die Stadt Worms hat ein eigenes vielfältiges Stauferprogramm mit einem Schwerpunkt auf Musik und Literatur zusammengestellt, das man unter www.stauferjahr.worms.de nachlesen kann.

Daher war es nur konsequent, das man für das 8. wissenschaftliche Symposium der Nibelungenliedgesellschaft auch das passende Thema "Dichtung und Musik der Stauferzeit" gewählt hat. Ich bedanke mich bei den Organisatoren, vor allem bei den Mitgliedern der Nibelungenliedgesellschaft, die sich seit Jahren aktiv in die Gestaltung der Stadtgeschichte einbringen, sowie bei den Referenten aus ganz Deutschland und der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften in Berlin für den gemeinsamen Willen, die Wormser Kultur mit dieser interessanten Tagung zu bereichern. Allen Gästen wünsche ich anregende Vorträge und Debatten sowie einen schönen Aufenthalt in Worms.

Michael Kissel
Oberbürgermeister

Tagungsprogramm

Freitag, 12. November 2010
18.00 Uhr Präsentation des Mythenlabors im Nibelungenmuseum Worms
20.00 Uhr Eröffnungsvortrag Prof. Kurt Flasch (Mainz) im Rathaus der Stadt Worms
Szenen des Denkens im 12. Jahrhundert

Samstag, 13. November 2010 im Rathaus der Stadt Worms (Ratssaal)

10.00 Uhr Prof. Gert Hübner (Basel)
"alumbe den Rin" – rheinischer und romanischer Minnesang danach Aussprache
10.45 Uhr Dr. Ellen Bender (Worms)
Traumfrau der Minnesänger? – Beatrix von Burgund und die Liebeslyrik der Stauferzeit danach Aussprache
11.30 Uhr Kaffeepause
11.45 Uhr Prof. Joachim Schulze (Bochum)
Die sizilianische Dichterschule danach Aussprache

12.30 Uhr Mittagspause
15.00 Uhr Prof. Ludger Lieb (Kiel)
Ökonomie der Minne? – Zum Verhältnis von Text, Gesang, Gabe und Liebe im Codex Manesse danach Aussprache
15.45 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Prof. Elke Ukena-Best (Heidelberg)

Die Lyrik Kaiser Heinrichs VI., König Konrads und des spätstaufischen Hofkreises um Heinrich VII. danach Aussprache

16.45 Uhr Marc Lewon M. A. (Grenzach-Wyhlen)
Von Paris nach Beuren – eine Skizze zur deutschen außerliturgischen Musiklandschaft im 13. Jahrhundert

Sonntag, 14. November 2010 im Rathaus der Stadt Worms (Ratssaal)

10.00 Uhr Veronica Steiger M. A. (München)
Hören und Staunen – Die Rezeption arabischer Musikinstrumente an den europäischen Herrscherhöfen danach Aussprache
10.45 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Dr. Jürgen Breuer (Worms)

Zeugnisse des staufischen Imperialismus in Worms danach Aussprache

11.45 Uhr Schlussworte
(Alle Angaben ohne Gewähr; Änderungen vorbehalten)



Nützliche Informationen
Anfragen zum Programm:
Kulturkoordinator Volker Gallé
Telefon: (0 62 41) 8 53 - 10 50
E-Mail: volker.galle@worms.de
Weitere Informationen zum Programm des Stauferjahres finden Sie unter www.worms.de.
Übernachtungen und touristische Informationen:
Touristinformation Worms
Neumarkt 14
67547 Worms
Telefon: (0 62 41) 2 50 45
E-Mail: touristinfo@worms.de



Der Eintritt zum Symposium ist frei.

Anmeldung unter Telefon (0 62 41) 8 53 - 10 53
E-Mail: sabine.neubecker@worms.de

Veranstalter sind die Nibelungenliedgesellschaft Worms e. V. und die Stadt Worms.

Gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Nibelungenlied.

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Das Symposion-Programm als PDF zum Download